Schülerkritiken 2021/22

Sweeney Todd – das groteske Kunstwerk

Die Vorstellung am 22. Juni 2022 um 19:30 im Opernhaus Hannover war sehr beeindruckend. Am Anfang war ich etwas verwundert wegen des Bühnenbildes, weil es nur wie eine große zweite Bühne aussah. Als es sich aber bewegt hat, war es ein gutes Mittel, um viele Szenen räumlich darzustellen. Sehr beeindruckend war ebenfalls, als vier verschiedene Szenen gleichzeitig dargestellt wurden. Es führte nicht zu Verwirrung, sondern war sehr übersichtlich wegen der Drehbühne.

Szenenfoto aus Sweeney Todd (Foto und Copyright: Sandra Then)

Die Hintergrundbilder haben alle Handlungen intensiviert und haben die gewaltvollen Momente noch extremer wirken lassen. Ebenfalls unterstützten die verschiedenen Farben im Hintergrund oder direkt auf der Bühne das Geschehen. Zuerst wirkte allerdings alles etwas steril, weil die Drehbühne hellgrau war und kein großer Kontrast hergestellt wurde, aber das änderte sich nach der Pause. Als den verschiedenen Charakteren jeweils eine intensive Farbe zugeteilt wurde (zum Beispiel trug Sweeney Todd die Farbe Rot und Mrs Lovett die Farbe Blau), wurde es sehr ausdrucksstark.

Die Musik war insgesamt sehr schön und beeindruckend. Ich saß in der ersten Reihe und hatte das Glück, direkt in den Orchestergraben schauen zu können. Das Orchester spielte eine gewichtige Rolle beim Ausdrücken und Untermalen der auf der Bühne dargestellten Emotionen und Situationen. Allgemein habe ich bei der Musik Gänsehaut bekommen. Als der Chor zusammenkam, im ersten und letzten Song, hatten sie einen unglaublich schönen Klang.
Die Tafel mit der deutschen Übersetzung der auf Englisch gesungenen Songs war sehr hilfreich für das Textverständnis, denn gerade wenn man nahe beim Orchester sitzt, ist nicht immer jedes Wort zu verstehen.
Einer meiner Lieblingsmomente war, als bei dem Song „Epiphany“ das Licht im Publikum anging. Am Anfang waren alle etwas verwundert, aber als der Song begann, schuf er auf einmal eine persönliche Verbindung mit dem Zuschauer. Man schaute nicht mehr nur bei einem Stück zu, sondern wurde persönlich angesprochen und befand sich mit in der Geschichte. Als die Sängerinnen und Sänger dann noch in das Publikum auf bestimmte Menschen zeigten, bekam man ein unwohles und auch bedrohliches Gefühl. Bei den vorherigen Handlungen war es nicht so. Es ging vorher viel mehr um die Charaktere und deren Beziehungen selbst, und es war zwar an vielen Stellen sehr verstörend, aber man hat sich etwas distanzierter gefühlt, weil man nur zugesehen hat.
Insgesamt waren die Grausamkeit und auch die zunehmende Distanz von moralischen Wertungen sehr gut inszeniert.
Das war eine beeindruckende und ausdrucksstarke Vorstellung, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Janna Katharina, Jg. 11, Neue Schule Wolfsburg

Meine Erfahrung bei “Sweeney Todd – The Demon Barber of Fleet Street”

Bei meinem Besuch bei der Staatsoper Hannover am 22.06. wurde ich zum ersten Mal mit
der Geschichte von Sweeney Todd vertraut.
Vorab, ich war nicht bei der Einleitung. Das habe ich nachträglich auch nicht bereut, da ich es als besonders wertvoll empfunden habe, die Entwicklungen der Geschichte blind mit zu erleben.

Szenenfoto aus Sweeney Todd (Foto und Copyright: Sandra Then)

Wir hatten Plätze in der ersten Reihe bekommen, zwar kamen schnell Befürchtungen in
Sache Akustik auf, ich persönlich aber war sehr zufrieden mit den Plätzen, da ich es sehr
spannend fand, so nah am Schauspiel und vor allem am Orchester zu sitzen und konnte
deswegen über die etwas übertönenden Bläser (da diese direkt vor uns saßen)
hinwegschauen.
Das erste, was mir positiv in Erinnerung geblieben ist, ist der Beginn:
Mit all dem, was ein Musical typisch bieten kann, wird der teuflische Protagonist großartig
angekündigt und vorgestellt.
Die Chöre singen mit Abscheu, das Orchester spielt, eine mitreißende Choreografie und
Sweeney Todd steigt aus seinem zukünftigen Grab.
Ähnlich gestaltete sich auch das Ende, nach viel Tod und Morden, sehen wir nochmal auch
die ermordeten Charaktere. Gemeinsam singen sie, jetzt für den Zuschauer aber in einem
etwas anderen Licht, das selbe Lied von Sweeney Todd, ebenfalls in einem tutti, mit
Orchester.
Die Musik strahlte aber nicht nur in voller Besetzung, sondern waren für mich persönlich vor allem die von der Orgel begleiteten Szenen sehr mitreißend.
Die Musik verstärkte diese Boshaftigkeit, es war, als wäre der Darsteller plötzlich nochmal
ein Stück gewachsen und ich, als Zuschauer, würde von unten zu ihm hinaufschauen.
Gleichzeitig ist in der Szene der Musiker-Solist so wirklich selbst zum Darsteller geworden.
Ich hatte den Eindruck, Darsteller und Musiker würden hier am stärksten und am freisten
miteinander interagieren, da die Musik nicht mehr nach Metrum verlief, sondern nach Text des Darstellers. Das hat einen großen Eindruck auf mich gemacht.
Was ich keinesfalls unerwähnt lassen darf, ist die Bühne. Die Verwendung der Drehbühne
und des, aus einzelnen, sich bewegenden Abschnitten bestehenden, Bühnenbilds sowie des großen Bildschirms, ist einerseits genial, andererseits leider auch etwas, was ich in
bestimmten Szenen nicht ganz passend fand.
Wo es, meiner Meinung nach, besonders gelungen war, war zum Beispiel die “Reise”
Sweeney’s nach London. Die Bühne dreht sich, es bilden sich enge Wege zwischen den
Abschnitten der Bühne, Menschen gehen zügig hindurch und das Ganze wird nochmal auf
den Bildschirm aus der Vogelperspektive projiziert: Rein visuell stellt die Bühne längst nicht eine Stadt dar, aber erstaunlicherweise weiß man als Zuschauer sofort, dass es sich jetzt um eine Großstadt handelt.
Zudem hat die Bühne farblich vor allem zum zweiten Akt gepasst. Das Weiß verstärkte
wunderbar die Farben, die den Hauptfiguren zugewiesen worden sind (Rot, Blau, Gelb) im
vergleich zu den restlichen, grau angezogenen Darstellern.
Ein Problem war das Weiß, meines Erachtens nach, im ersten Akt.
Als vermittelt werden sollte, wie heruntergekommen und dreckig Mrs. Lovetts Pastetenladen ist, kam das durch den leuchtend-weißen Hintergrund einfach nicht überzeugend rüber.
Ein Punkt, bei dem ich unentschlossen über meine Meinung bin, sind die Stellen im Musical, in denen der Zuschauer fast dazu aufgefordert wird, wegzuschauen. Damit sind die vielen Morde und der Kannibalismus gemeint.
Es ist ein zentraler (wenn nicht sogar der zentrale) Punkt des Stückes, aber der Versuch es
auf die widerlichste und schockierendste Weise zu inszenieren, ist meiner Meinung nach ein eher billiges Mittel, Aufmerksamkeit und Interesse bei den Zuschauern zu erzeugen, gerade wenn es das Stück eigentlich nicht nötig hat.
Wie man merken kann, bin ich sowohl aufgrund der Musik, als auch aufgrund der tollen
Ideen in der Inszenierung immer noch überzeugt vom Musical und würde es auch jedem,
dem beim Anblick von Blut nicht schwindelig wird, empfehlen.

Jakub, Jg. 12, Neue Schule Wolfsburg

Kritik zu SWEENEY TODD am 22. Juni

Liebe, Gewalt, Unrecht und Verdammnis. Sweeney Todd, alias der „dämonische Barbier der Fleet Street“, hat in seinem Leben all das schon gesehen – und er sinnt auf Rache. Besonders die Ungerechtigkeit ist ihm dabei ein Dorn im Auge, weshalb sein Messer zielsicher den Weg von der Wange zur Brust seiner Kunden findet, egal ob alt, jung, arm oder reich.

Szenenfoto aus Sweeney Todd (Foto und Copyright: Sandra Then)

Stets zur Seite steht ihm dabei die pragmatische Mrs Lovett, die sogleich vorschlägt, seine Opfer in Pasteten zu verbacken, um das Geschäft in ihrem Laden anzukurbeln – ein Plan, der aufgeht. Schwieriger ist, was auf emotionaler Ebene zwischen den beiden passiert.

Das Duo schlägt das Publikum nicht nur durch ihre ungewöhnliche Art der Zusammenarbeit, sondern auch durch ihren fast schon verstörenden Humor, der mit einer Prise Verrücktheit vervollständigt wurde, in ihren Bann, wobei ihre inneren Konflikte dennoch nicht zu kurz kommen. Auch an anderen Figuren wie Sweeneys Tochter und ihrem Geliebten findet man schnell Gefallen.

Das Bühnenbild ist mit einer Leinwand und wenigen beweglichen Modulen als Kulisse sehr modern gehalten. Wer den VAMPYR gesehen hat, wird vielleicht zunächst von seiner Schlichtheit überrascht sein, doch im Laufe des Stückes erfüllt es raffiniert verschiedenste Funktionen. Nicht zuletzt ist auch die Musik bemerkenswert, da sie die Gefühle der Charaktere untermauert, allen voran natürlich den Sturm, der in Sweeney Todds Innerem tobt – die ein oder andere Stelle wird noch nach Ende der Aufführung in den Köpfen der Zuschauer hängen bleiben.
Eine sehr gelungene Inszenierung!

Natalie, Gymnasium Großburgwedel, 12. Klasse

DER VAMPYR

„Große Ambitionen“ – Das waren die Worte, die mir nach der Vorstellung vom 21.04.2022 im Sinn geblieben sind. Die Inszenierung der romantischen Oper von Heinrich Marschner war voll mit Meta-Kommentaren und zeitgenössischer Gesellschaftskritik. Allerdings hat diese mich nicht besonders angesprochen.

Szenenfoto aus Der Vampyr (Foto und Copyright: Sandra Then)

Dabei war ich am Anfang positiv überrascht; die Ouvertüre und das imposante Bühnenbild, gepaart mit dem kostümierten Chor waren eine Szene, wie ich sie vorher noch nie so groß auf einer Bühne gesehen hatte. Die zerstörte Synagoge mit dem abgebrochenen Davidstern und die mystischen Gestalten erzeugten eine mächtige und düstere Stimmung.

Diese wurde aber meiner Meinung nach unmittelbar gebrochen, sobald der „ewige Jude“ und Lord Byron auftraten. Der „ewige Jude“ schien mir fehl am Platz zu sein und trägt meiner Meinung nach nicht zur Geschichte bei, denn die Metaphysik und die soziologischen Beobachtungen der Figur haben sich nicht mit meinen Zuschauerinteressen gedeckt.
Lord Byron schien mir noch stärker fehl am Platz zu sein und trug meiner Meinung nach noch weniger zur Geschichte bei. Sein Auftreten sowie sein äußeres Erscheinungsbild sind campy und erinnern an die stereotype Darstellung vom „schwulen (oder bisexuellen) hypersexuellen Mann“ (umgangssprachlich auch „predetory gay“). Diese Figur fällt im ersten Akt visuell und charakterlich aus dem sonstigen Rahmen der Handlung. Besonders durch Lord Byron wird in dieser Inszenierung Gesellschaftskritik geübt; sei es in Form eines wenig subtilen Seitenhiebs in Form eines von Shell gesponsorten Kleids oder die direkte Kritik an der „sexistischen Oper“ (Zitat Lord Byron). Diese Dinge, unabhängig von ihrer Daseinsberechtigung, haben für mich keinen Bezug zum eigentlichen (Original-) Stück und lenken so meiner Meinung nach eher ab.
Der zweite Akt war für mich visuell etwas zu viel. Die Kulisse der zerstörten Kaufhauswand mit Neonlichtern war auf Dauer für meine Augen recht anstrengend. Auch hier sah ich nicht den Bezug der Konsum- und Kapitalismuskritik zum Stück. Auch fand ich die schwarz glänzenden Kostüme, die den zweiten Akt dominierten, anstrengend, was gewiss aber zu einem Großteil mit meinem persönlichen Geschmack zu tun hat. Das und z.B. die kostümierten Kinder, die wie Aliens/Gnome aussahen, waren für mich vom Geschehen ablenkend und ich habe nicht die Verbindung zur Geschichte gesehen.
Das Finale wiederherum hat mir sehr gefallen. Das Bühnenbild und die Musik erzeugten wieder die imposante Atmosphäre des Anfangs und leiteten eine mitreißende Klimax ein. Die originale Oper wurde gespielt und gesungen und zwar unironisch und im Moment unkommentiert; im anderen Zuge wurde dann aber fast schon wechselhaft mit dem Zeigefinger in die verschiedensten Richtungen gewedelt.

Insgesamt habe ich sehr gemischte Gefühle zu dieser Inszenierung. Noch während des Stücks hatte ich den starken Eindruck, dass zwei Stücke parallel, sich abwechselnd, auf derselben Bühne laufen: Eins die romantische Oper mit großen Szenen, Arien und einer emotionalen Geschichte. Eine Katastrophe, ein werdender Unfall, von dem man nicht wegschauen kann. Das andere ein Theaterstück, dass probiert, große Probleme anzuprangern und es, zumindest aus meiner Sicht, nicht schafft, da die Kritik an nichts gebunden scheint und wie aus der Luft gegriffen wirkt.
Dieser Mangel an Kohärenz führt leider auch dazu, dass der Teil, der mir eigentlich gut gefallen hat, die „originale“ Oper, gestört wird. Kritik wird links und rechts geübt, aber erreicht den Zuschauer meiner Meinung nach nicht. Die Inszenierung steht gefühlt mit beiden Füßen in jeweils anderen Lagern und hätte von mehr Kohärenz und einer klareren Identität sicherlich profitiert.

Jan Jingyang, Jg. 13, Neue Schule Wolfsburg

DER VAMPYR: witzig, tragisch, chaotisch – und dabei unglaublich sympathisch.

Mit einer scheinbaren Leichtigkeit spielt DER VAMPYR mit allen Emotionen und macht die Oper zu einem besonderen Erlebnis fürs Publikum. Neben der tragischen Haupthandlung geschehen immer wieder unvorhersehbare witzige und chaotische Einlagen. Während der Vampyr versucht, sein Dasein im ewigen Leben zu beenden, macht die Oper subtil aber deutlich auf aktuelle Klischees und Vorurteile in der Gesellschaft aufmerksam – ohne jedoch zu urteilen.

Der Vampyr (Foto und Copyright: Sandra Then)

Sei es der komplett in Pink gekleidete Schwule, der mit seinen exzentrischen Ausschweifungen die Handlung unterbricht, oder die betrunkenen Männer, die von der Ehefrau beschimpft werden: Langeweile kommt hier sicherlich nicht auf. Die Handlung gestaltet sich dadurch allerdings umso verwirrender – geht es nicht eigentlich darum, dass der Vampyr drei junge Bräute ermorden muss? – und bisweilen ist das Publikum ein wenig ratlos, wie die Nebenhandlungsstrang in das Ganze hineinpasst. Dies schadet dem Gesamtwerk allerdings nicht und so ist DER VAMPYR eine gelungene Inszenierung, die uns einen sehr unterhaltsamen Abend beschert und im Anschluss für einige Diskussionen gesorgt hat.

Laura, Ratsgymnasium Peine

DER VAMPYR

Als jemand, der durchaus öfter in die Oper geht, ob mit der wundervollen Opern-AG meiner Schule oder privat, muss ich sagen, der VAMPYR hatte bis jetzt mit Abstand das beeindruckendste Bühnenbild, das ich je gesehen habe.

Szenenfoto aus Der Vampyr (Foto und Copyright: Sandra Then)

Die vielen Details in den vielen verschiedenen Kulissen haben einen immer wieder an völlig neue Orte geführt. Die Kostüme waren alle extrem hochwertig und haben die Kulissen somit perfekt ergänzt.
Das Stück ist eine wunderbare Mischung aus Gruselgeschichte und Humor, langweilig wurde einem dabei auf keinen Fall.
Abschließend lässt sich nur noch einmal sagen, wie dankbar meine Freunde und ich sind, dass uns dieser tolle Abend ermöglicht wurde und wir freuen uns auf alle kommenden Vorstellungen!

Emilia, Jg.12 , Gymnasium Großburgwedel

Der Vampyr

Aus der Sicht eines technikbegeisterten Schülers: Es war ein wirklich wundervoller Abend der uns ermöglicht wurde und ich weiß gar nicht recht, wo ich anfangen soll: Zwischen Witz und Ernsthaftigkeit, zwischen Bühnenbild und Kostümen, Schrecken und Absurditäten, die Inszenierung von DER VAMPYR bietet all das und noch viel mehr.

Das Talent der darstellenden Personen durchaus würdigend, lag mein persönlicher Fokus auf dem Bühnenbild, den Kostümen und der Technik.

Szenenfoto aus Der Vampyr (Foto und Copyright: Sandra Then)

Monster wie aus Albträumen, die der Vorstellung des Bösen so sehr entsprechen, dass man ihnen nicht mal auf der Bühne zu nahe kommen möchte, tauchen in düsterem, perfekt abgestimmten Licht aus dem Nebel der Ruine auf. Eine Ruine, bei der jedes Detail beeindruckt. Von dem großen, zentral gelegenen, kaputten Fenster des Turmes, bis hin zu jedem einzelnen Stein und Geröllhaufen, alles passt und untermalt dramatisch die von der Musik begleitete Handlung. Was mir wahrscheinlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird, sind die Farben des Lichtes, der stimmig eingesetzte Nebel und die jeweils geschaffene Stimmung, die diesen Abend so besonders gemacht haben. Vom Anfang bis zum Ende macht es Spaß, diese Inszenierung von DER VAMPYR anzuschauen, auch wenn die Handlung zeitgemäß angepasst wurde und bewusst provozierende Elemente, wie der nackte Mann und der dezent tuntige Schriftsteller eine unerwartet erfrischende Note geben. Im großen Ganzen ein großartiges Erlebnis!

Mattes, Jg.12 , Gymnasium Großburgwedel

TATORT OPER – Der Vampyr

Als dritte TATORT-OPER-Veranstaltung in diesem Jahr stand die romantische Oper Der Vampyr von Heinrich Marschner auf dem Programm.

Szenenfoto aus Der Vampyr (Foto und Copyright: Sandra Then)

Im Mittelpunkt der Handlung steht der Vampir Lord Ruthwen. Dieser muss drei Frauen opfern, um ein weiteres Jahr leben zu können. Eine dieser Frauen ist Malwina, die Geliebte des Assistenten Edgar Aubrey, der dem Vampir ewige Treue geschworen hat. Nun ist Edgar hin und hergerissen zwischen seiner Liebe zu Malwina und dem Fluch, der ihn im Falle eines Schwurbruches befallen würde.

Unsere Eindrücke von Der Vampyr waren sehr positiv. Besonders das Masken- und Bühnenbild waren toll und setzten die düstere Stimmung des Stückes mit den dunklen, überirdischen Gestalten und den kaputten, verlassenen Gebäuden sehr gut in Szene. Das Orchester sorgte dafür, dass dieser Eindruck noch intensiviert wurde. Durch schrille Charaktere, die das Stück mit ihren kritischen und sarkastischen Kommentaren unterbrachen, wurde ein starker Gegensatz zu dieser geisterhaften und bedrohlichen Stimmung geschaffen. Diese Stimmung sorgte für ein außergewöhnlich abwechslungsreiches und lustiges Opernerlebnis. Der Vampyr ist sehr weiterzuempfehlen.

Marthe und Nele (Jahrgang 9, Gymnasium Isernhagen)

TATORT OPER – Rigoletto

Am 17. März 2022 hatten wir im Rahmen des TATORT-OPER-Projekts die Möglichkeit, die Oper Rigoletto in der Staatsoper Hannover zu sehen. Wir Schüler*innen waren begeistert von der Vielfalt dieses Stückes.

Szenenfoto aus Rigoletto (Foto und Copyright: Julia Lormis)

Die spannende Geschichte beruht auf dem Melodrama Le roi s’amuse von Victor Hugo. Die dazugehörige Musik wurde 1851 von dem Komponisten Giuseppe Verdi verfasst und nun von den talentierten Opernsänger*innen auf italienisch präsentiert. Nicht zu vergessen das Orchester, welches leidenschaftlich von dem Dirigenten angeleitet wurde. Die dramatischen Szenen wurden neben der Musik mit passenden Effekten und einem beeindruckenden Bühnenbild untermalt, was nochmal eine besondere Dynamik in den Saal brachte. Im Endeffekt merkte man, wie viel Mühe und Einsatz hinter dem Stück und der gesamten Veranstaltung steckte. (Jede*r bekam ein Programmheft mit Fotos und Erklärungen der wichtigsten Stellen sowie eine kleine Rose.) Wir sprechen also im Namen aller Teilnehmer*innen, wenn wir sagen, dass es ein toller Abend war.

Finja und Nele (Jahrgang 9, Gymnasium Isernhagen)

Toda

Am 13. Oktober 2021 habe im Rahmen des Musik-Leistungskurses eine Vorstellung des von Nadav Zelner choreographierten Balletts „Toda“ gesehen. In dem Ballett geht es um Gottheiten. Eine von ihnen macht sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens und findet weitere Gottheiten. Gemeinsam lernen sie Rituale kennen und können einander mehr und mehr vertrauen, was dazu führt, dass sie ihr Potenzial erkennen. Dadurch verspüren sie Dankbarkeit.

Toda (Foto und Copyright: Ralf Mohr)

Zu Beginn wurden die Zuschauer aufgefordert, ihre eigene Kraft zu finden. Dies wurde von ruhiger und entspannter Musik begleitet. Meiner Meinung nach war dieses eine interessante Möglichkeit, das Publikum in das Thema des Balletts einzuführen. Auch das Bühnenbild ist mir positiv aufgefallen. Trotz seiner schlichten Gestaltung hat es viel zum Ausdruck des Balletts beigetragen.

Die Kostüme waren einheitlich gestaltet und hatten eine mystische Wirkung. Die Tänzerinnen und Tänzer haben sehr gut getanzt. Dennoch war ich persönlich etwas enttäuscht, weil ich keinen modernen Tanz, sondern vielmehr klassisches Ballett erwartet hatte. Aber der primitiv wirkende Tanz hat gut zum Thema gepasst. Allerdings war ich irritiert, weil Musik und Tanz nicht immer synchron waren.

Besonders positiv anzumerken war die Aktion #rettedeintheater am Ende der Vorstellung. Es ging um den Erhalt der Theater. Das Publikum wurde nicht nur in eine Foto- und Videoaktion eingebunden, sondern konnte zusätzlich auf Postkarten eigene Nachrichten zum Erhalt der Theater verfassen. Diese Aktion habe ich mit ganzem Herzen unterstützt.

Hanna, Jg. 13, Gymnasium Langenhagen

Toda

Am 13. Oktober 2021 hatten wir als Musik-Leistungskurs die Möglichkeit, ins Opernhaus zu gehen und uns das Ballett „Toda“ anzusehen. Es war sehr schön, nach dem Lockdown wieder die Atmosphäre im Opernhaus erleben zu dürfen.

Toda (Foto und Copyright: Ralf Mohr)

Besonders ansprechend fand ich den Anfang des Balletts. Die Figur mit dem federkleidartigen, außergewöhnlichen und auffälligen Kostüm hat bereits am Anfang als „Hingucker“ fungiert und wortlos das Interesse des Publikums geweckt. Außerdem fand ich die Verse sehr ansprechend. Der Gedanke, meine eigene Kraft in mir zu spüren und meinen eigenen Lebenssinn herauszufiltern, hat mich stark berührt. Ich hatte das Gefühl, schrittweise in eine Reise einzutauchen und mitgenommen zu werden.Bei den Tänzern hat mir neben den technisch herausfordernden Bewegungen die Mimik gefallen, mit der sehr viel gespielt wurde. Auch die ständige Veränderung der Farbe fand ich interessant. Die Kostüme habe ich mir anders vorgestellt. Sie waren knapp und einfach. Um die göttliche Welt zum Ausdruck zu bringen, waren meine Erwartungen strahlende, weiße und prächtige Kostüme und eine besondere Beleuchtung. Dennoch fand ich die Auswahl der Kostüme in Verbindung mit dem Inhalt durchaus passend. Besonders interessant fand ich die geflochtenen Frisuren. Auch die musikalische Begleitung war sehr passend und hat die Harmonie des Balletts unterstützt. Musik und Tanz schienen miteinander zu verschmelzen. Das schlichte Bühnenbild mit den wiederkehrenden warmen Farben Orange, Rot und Gelb hat für mich viel Interpretationsspielraum geboten. Da „Toda“ von Freiheit, Lebensfreude, unendlichen Möglichkeiten, Lebenssinn und Feiern des Lebens handelt, habe ich die Farben als das Feuer interpretiert, das in jedem einzelnen Menschen brennt. Dadurch kann die Wärme, die in einem herrscht, nach außen getragen werden.
Insgesamt hat mir das Ballett sehr gut gefallen und ist meiner Meinung nach empfehlenswert.

Clara, Jg. 13, Gymnasium Langenhagen

TODA

Am 13. Oktober 2021 haben wir mit der Opern-AG das Ballett „Toda“ von Nadav Zelner angeschaut, das Stück ist ein modernes Ballett und wurde am 25.September 2021 uraufgeführt. An dem Stück haben uns besonders das Bühnenbild und die Kostüme gefallen. Außerdem fanden wir die Musik und den Tanz sehr schön, als die Tänzer:innen getanzt haben, konnten wir sehen, wie jede Bewegung und Mimik durchdacht wurde und wie synchron aufeinander abgestimmt alle getanzt haben.

Toda (Foto und Copyright: Ralf Mohr)

Leider hatten wir alle etwas Probleme, die Handlung des Stückes zu verstehen, aber trotzdem hat es uns gut gefallen. Unser Highlight des Abends war, dass wir am Ende nach dem Ballett noch an der Aktion #rettedeintheater teilnehmen konnten. Dabei haben wir an einem Foto mitgewirkt und später alle eine Postkarte an Stephan Weil und die aktuelle Landesregierung geschrieben, um die Kunst und Kultur in Hannover erhalten zu können. Alles in allem hat uns der Besuch sehr gut gefallen und wir würden es uns jederzeit wieder anschauen.

Anahi, Neele, Jana, Charlotte (Jg. 10, Georg-Büchner-Gymnasium)

TODA am 13.10. in der Staatsoper Hannover

Am 13. Oktober 2021 haben wir zusammen mit unserer Opern-AG das Ballett TODA besucht. Das Ballett handelte von der Freiheit und Vielfalt des Daseins und der Wichtigkeit von Zusammenhalt und Begegnungen. Wir finden, dass diese Werte durch die Musik und die minimalistischen tänzerischen Bewegungen auf besonders gelungene Weise dargestellt wurden. Man konnte sich aufgrund der genauen tänzerischen Bewegungen und der passenden Musik sehr gut in die Geschichte einfühlen.

Toda (Foto und Copyright: Ralf Mohr)

Das große Orchester und die kleinere irische Band spielten sowohl kraftvolle als auch sanfte Musik. Vor allem Szenen wie das Springen auf ein Luftkissen oder die glücklichen Gemeinschaftstänze am Ende werden uns lange in Erinnerung bleiben. Der Abend war wirklich rundum gelungen und spätestens als wir nach der Aufführung noch ein „Protestfoto“ aufgrund der neuen Geldverteilung für die Theater in Niedersachsen gemacht haben, haben wir uns alle wie eine große, starke Gemeinschaft gefühlt.

Daria, Feya, Juline, Inga (Jg. 11, Georg-Büchner-Gymnasium, Seelze)

Rezension zu TODA

In dem Ballett TODA von Nadev Zelner wird die Geschichte von Göttern erzählt, die nach dem Sinn des Lebens suchen. Zu der Musik einer keltischen Band und einem Teil des Staatsorchesters tanzen die Götter einen modernen Tanz, in dem man trotzdem noch die Grundlagen des klassischen Balletts sehen konnte.

Foto und Copyright: Ralf Mohr

Die Musik und der Tanz haben sehr gut zusammengepasst. Auch die Laute, die die Götter von sich gaben, passten sehr gut zum Stück. Sehr hervorzuheben ist das Bühnenbild. Es ist sehr einfach gehalten, gerade die Beleuchtung hebt aber hervor, dass man im „Land der Götter“ ist. Besonders die tolle Leistung der Tänzer ist erwähnenswert. Einzig die Kostüme waren für uns mit ihrer leichten Durchsichtigkeit fragwürdig. Schließlich war es für uns schwierig, die genaue Handlung, die erzählt wird, im Detail nachzuvollziehen.
Nichtsdestotrotz war es eine gelungene Vorstellung, die beim Zuschauen und Zuhören viel Freude und gute Laune bereitete.

Christine und Samira (Jg. 9, Georg-Büchner-Gymnasium)