Schneewittchen am 14. November 2018
von Dovenam (IGS Roderbruch, Jahrgang 11)
Am Mittwoch, den 14. November 2018, besuchten Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgänge der IGS Roderbruch das Ballett Schneewittchen in der Staatsoper Hannover. Ich selbst war noch nie in einer Oper, da ich erst vor zwei Jahren aus Nigeria nach Deutschland gekommen bin.
Der Ballettdirektor Jörg Mannes verschaffte uns einen anderen Blick auf eine ganz neue Vision von Schneewittchen, deren altes Image als sündenfreies und naives Mädchen gegen das einer modernen,
heranwachsenden jungen Frau ausgetauscht wurde. Die Musik im Hintergrund wurde während des ganzen Stückes immer an die Szenarien angepasst, wodurch die Emotionen der Darsteller noch besser zu Geltung kamen. Mein Eindruck war es, dass die Musik eine Mischung aus der heutigen und der romantischen Epoche war. Es war generell ein wirklich interessantes Ballett, was ich so nicht erwartet hatte. Natürlich war mir das Märchen von Schneewittchen bekannt, jedoch war ich so gefesselt von der neuen Vision, dass ich immer aufs Neue überrascht wurde und mich fragte, was wohl als Nächstes passieren würde. In der Pause nach dem 1.Akt unterhielten wir uns aufgeregt untereinander und tauschten unsere Ideen aus, was wohl versucht wurde, in bestimmten Szenen den Zuschauern tänzerisch zu erzählen.
Das Opernhaus schien mir voll gewesen zu sein. Die Mehrheit der Zuschauer schien elegant, schon fast festlich gekleidet zu sein. Von Kinder bis zu Senioren waren alle Altersgruppen erschienen, diese Feststellung ließ einerseits den Gedanken zu, dass das Stück etwas für alle war, anderseits jedoch bin ich mir ziemlich sicher, dass die Mehrheit der anwesenden Kinder ein Fragezeichen in den Köpfen hatte, was manche Szenen zu bedeuten hatten.
Die Vorstellung dauerte knapp zwei Stunden, wobei ich noch viel länger ausgehalten hätte, da ich gefühlt gar nicht mehr aus diesem Ballett raus kam, ich hoffte innerlich auf eine Zugabe, jedoch war mir bewusst, dass die Tänzer bestimmt erschöpft waren und sich das eventuell nicht leisten konnten. Ihre tänzerische Begabung war sehr schön anzusehen, man spürte die Spannung, und das Interesse am Ballett schien nie auszugehen.
Als persönliches Fazit bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich viel öfter mal ein Ballett besuchen möchte, sei es durch ein Schulprojekt oder außerhalb der Schule. Zusätzlich bin ich auch zu dem Entschluss gekommen, meine nachkommende Generation (meine Kinder) in die Ballettwelt eintauchen zu lassen, damit mit etwas Glück auch sie an der musikalischen und tänzerischen Welt Freude empfinden können. Im Ganzen bin ich positiv überrascht und finde, dass das Vorurteil Oper sei altmodisch, nicht gerechtfertigt ist. Sie geht mit der Zeit!
Die Zauberflöte in der Oper Hannover
von Elena (Gymnasium Bad Nenndorf, Jahrgang 11)
Wir eilen zu unseren Plätzen und sind rechtzeitig da, sodass das sich langsam verdunkelnde Licht uns in die geheimnisvolle, aber gleichzeitig auch spielerische Welt der Musik von Mozart begleiten kann.
Der Dirigent gibt das Zeichen und schon erklingt die erste Akkordfolge einer der bedeutendsten Opern der Klassik – Die Zauberflöte! Die jedem bekannte Musik wird durch moderne Kostüme und einen lebendigen Bühnenaufbau begleitet. Manche Elemente der Bühnengestaltung und der Kostüme überraschten uns angesichts der Kreativität und mutigen Modernisierung, andere fanden wir etwas zu modern und nicht sehr zum Inhalt der Oper passend. Trotzdem sollte man anmerken, dass die Oper in Hannover in diesem Merkmal des modernen Bühnenbildes einzigartig ist!
Wir sind sehr dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten, Die Zauberflöte zu besuchen, da es unbestreitbar ein einzigartiges Erlebnis ist, sich die klassische Oper live anzuschauen und sich von der wunderschönen Wiedergabe der bekannten Musik und von den kreativen Ideen für Kostüme und Bühnenbild begeistern zu lassen.
Insbesondere die Inszenierung der Auftritte der Königin der Nacht, immer begleitet von einem großen Spiegel, war ein besonderes Erlebnis. Die ernsten, dramatischen Momente der Oper wurden weniger mit Farbe, als vielmehr mit dem Spiel von Licht und Schatten betont; die Auftritte der Kinderstatisterie der Oper Hannover als Tiere hingegen wurden in aller Buntheit gefeiert und trugen zu den heiteren Momenten der Zauberflöte bei.
Insofern war der teilweise schnell anmutende Gegensatz zwischen bunten Paletten und schwarz-weißer Monotonie durchaus eine Bereicherung für diesen zeitlosen Klassiker. Insgesamt war die Inszenierung sehr gelungen und lässt den Zuschauer dieses oft interpretierte Meisterwerk in einem neuen Blickwinkel sehen.
Der Klassiker bekommt eine junge Melodie
von Svea und Anly (Gymnasium Bad Nenndorf, Jahrgang 11)
Die Zauberflöte – ein Opernklassiker schlechthin, der am 31. Januar 2018 in Hannover mit der neuen Inszenierung von Frank Hilbrich ein weiteres Mal Premiere feierte. Etwa zwei Stunden lang konnten die Zuschauer in die bunte Welt von Mozarts 1791 uraufgeführter Oper eintauchen und sich von der Musik im wahrsten Sinne des Wortes verzaubern lassen.
In den Mittelpunkt setzt Hilbrich die Themen des Erwachsenwerdens und der Kraft der Musik. Ersteres wird bereits zu Beginn sichtbar, als eine Gruppe von circa 20 bunt bekleideten Kindern im Grundschulalter die Bühne betritt und mit zahlreichen Instrumenten das Orchester während der Ouvertüre imitiert. Auch im weiteren Verlauf des Stückes treten die Kinder mehrere Male auf die Bühne, wobei sie eine für die Wirkung wichtige Statistenrolle einnehmen. Jugendsinn kommt ebenfalls auf die Bühne durch Kinderspielzeug, wie beispielsweise eine Stofftierschlange.
All dies erweckt auf den ersten Blick den Anschein, dass die Inszenierung durchaus kinder- und familienfreundlich ist. Jedoch wird dieser Eindruck aufgrund der mehrmaligen Vergewaltigungsversuche von Monostatos, gespielt von Uwe Gottswinter, an Pamina, verkörpert von Athanasia Zöhrer, zerstört. Diese Szenen wären in dieser Form nicht notwendig gewesen, da sie nicht zwingend zur Handlung beigetragen haben.
Darüber hinaus greift die Kostümierung der Inszenierung auch die Thematik des Erwachsenwerdens auf. Zum einen tragen die Charaktere generell juvenile Kleidungsstücke, wie zum Beispiel eine Lederjacke, die von Pawel Brozek beim Darstellen des Tamino getragen wird, oder das Minikleid der Königin der Nacht, gespielt von Dorothea Maria Marx. Zum anderen wird die Entwicklung Papagenos, dargeboten von Jonas Böhm, durch das sukzessive Ablegen seines Federkleides dargestellt. Nach und nach kommt unter dem etwas albernen Vogelkostüm ein modern gekleideter Mann zum Vorschein, der nun anstatt hier und da Vögel zu fangen, mit Tamino die Prinzessin rettet.
Bei der Bekleidung beweist die Inszenierung Witz, denn auf dem Pullover des Vogelfängers steht in großer Schrift „Rebel Bird“, auf Deutsch Rebell-Vogel.
Alles in allem bringt die Inszenierung von Hilbrich mit bunten Kostümen und jungen Statisten frischen Wind in die altbekannte Oper und unterstreicht damit gelungener Weise die Kernthematik des Erwachsenwerdens. Die Oper ist immer wieder sehenswert und auch für die ganze Familie mit Kindern ab einem gewissen Alter geeignet.
Wiederaufnahme Zauberflöte
von Wania, Georg-Büchner-Gymnasium Seelze, 9. Klasse
Die Zauberflöte von W. A. Mozart habe ich zum ersten Mal gesehen, wie auch meine Klassenkameraden. Dementsprechend war die Vorfreude bei allen groß. Natürlich kannte ich Taminos Abenteuer sowie viele Musikstücke der Oper schon, trotzdem war die Live-Erfahrung nochmal etwas anderes.
Das Zusammenspiel der Musik mit der Handlung wurde von den Sängern sehr schön dargestellt. Da auch Kinder und Jugendliche mitgewirkt haben, wurde sofort zu Anfang, sowie auch zwischendurch, ein witziger bzw. süßer Aspekt mit eingebracht, der mir gut gefallen hat.
Zudem wurden die Bühne und die Kostüme visuell ästhetisch und passend gestaltet, wodurch die Aufmerksamkeit bei mir nochmal gestiegen ist. Man konnte die Texte der Sänger für eine Oper gut verstehen und die Inszenierung ließ auch etwas Freiraum für die eigene Interpretation von einigen Szenen, Arien, Liedern und sogar von einigen Charakteren.
Insgesamt fand ich die Oper durch die zahlreiche Abwechslungen sehr interessant und gut für den Anfang als erste Oper in der AG.
Ich freue mich schon auf die nächsten Opern und hoffe, dass sie mir genauso gut gefallen werden.