Was für ein Abend! Hingehen! Anhören! Regisseurin Lydia Steier zeigt „Die Hochzeit des Figaro“ nicht nur als Komödie voller Pracht und Opulenz – sie deckt die dunklen, wilden Abgründe auf, die sich dahinter verbergen. Der Spaß verdunkelt sich, die Geschichte gleitet ins Düstere ab, es geht zu Herzen.
Und dann der Gesang! Ich wurde verzaubert von Mozart auf allerhöchstem Niveau. Ich kann bei diesem spielfreudigen Ensemble und diesem Orchester nur staunen, ich kann die Leistung nur bewundern. Alles fügte sich an diesem Abend zusammen.
Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ ist eine der schönsten Opern des Repertoires. Ein spritziges Libretto und einfühlsame, genialische Musik vereinen sich zu einem Meisterwerk. Hinter der Komödie verbergen sich aber tiefsinnige Kommentare zur Zeit. Die Oper wurde 1786 uraufgeführt, gesellschaftliche Umbrüche standen unmittelbar vor der Tür. Es deutete sich an, dass die Frauen nicht mehr nur von Männern fremdbestimmte Wesen sein werden. Drei Jahre fehlten noch bis zur Revolution in Frankreich, die den Adel hinwegfegen sollte. Zwei der Hauptpersonen der Oper zählen in dieser brisanten Situation zum niederen Stand (Figaro und Susanna), zwei zum Adel (Graf und Gräfin Almaviva).
In der Romanvorlage zur Oper waren diese politischen Aspekte sehr viel deutlicher als im Libretto. Die Regierung hätte damals zu viel Revolutionsverdächtiges in einer Oper niemals zugelassen. Mozart und sein Librettist Lorenzo Da Ponte haben daher die Geschichte entschärft und sie in etwas Leichteres gekleidet. Die Frauen sind die Drahtzieher in der Geschichte, die Personen des niederen Stands sind gleichrangig, der Kampf der Gruppen findet im Rahmen einer Komödie statt und hat ein glückliches Ende.
Der Inhalt der Oper ist schwer zusammenzufassen, dazu ist alles zu turbulent. Die Zofe Susanna und der Kammerdiener Figaro wollen heiraten. Aber ihr Dienstherr Graf Almaviva setzt alles daran, Susanna zu verführen und die Hochzeit zu hintertreiben. Unter der Untreue leidet die Gräfin. Susanna und die Gräfin arbeiten einen Plan aus, es dem Grafen heimzuzahlen und die Hochzeit doch stattfinden zu lassen. Der Graf findet Unterstützung bei Marcellina, Bartolo und Basilio. Figaro weiß vor Eifersucht nicht so genau, was mit ihm geschieht. Zwischen den Fronten steht der schwärmerische, pubertierende Page Cherubino. Susannas Cousine Barbarina und ihr Vater Antonio sind ebenfalls auf der Suche nach dem Glück. Der wahre Charakter aller kommt nach und nach zum Vorschein. Nach unglaublichen Verwicklungen endet alles in einem Happy End.
Die Musik von Mozart bildet dies genial ab. Es ist nicht nur reine Schönheit und Spaß, es gibt immer wieder melancholische, tiefgründige Stellen. Die Musik zeigt die tiefere zweite Ebene, zeigt die Traurigkeit der Personen in der lustigen Geschichte. Dabei werden die Personen des niedrigen Standes genauso ausdrucksstark und ausgefeilt behandelt wie die des höheren Standes, was damals eine Neuheit war.
Regisseurin Lydia Steier, von ihr waren in Hannover schon die gefeierten Inszenierungen „La Juive“ und „Alcina“ zu sehen, schafft es nun, alle diese Aspekte sensibel abzubilden und die Tragödie in der Komödie zu zeigen. Sie sucht nach dem, was sich aus der Geschichte in der heutigen Zeit spiegelt. Welche Facetten des Stücks reflektieren das Heute? Das ist für sie die zu beantwortende Kernfrage, damit es interessant wird. Eine museale Inszenierung interessiert sie nicht. „Ich finde, man muss immer einen guten Grund finden, ein altes Stück neu zu spielen“, so sagte sie es in einem Bericht in der HAZ. Sehr wichtig ist aber dabei für sie immer der respektvolle Umgang mit dem Stück, das ergänzte sie im Vorgespräch zu einer Probenbesprechung.
In der Oper treffen zwei Gruppen aufeinander: die privilegierte Klasse und ihre Diener. „Im Figaro ist schon die Revolution am Werk“, dieses Zitat wird Napoleon zugeschrieben. Wir sind an einem Punkt der Historie, in dem die ganze Ordnung vor einem Wendepunkt steht. Die Inszenierung zeigt hinter der Komödie eine Revolution, die im Gange ist, die sich aber als hohl und inhaltsleer erweist. „Eine Revolution ohne Ideale ist nichts anderes als Vandalismus“, so sagt es Lydia Steier im Programmheft. Zeitbedingt hatten Mozart und Da Ponte solche Themen unter der Decke gehalten, die Inszenierung holt das wieder ans Licht.
Lydia Steier bringt aber nicht nur behutsam den revolutionären Untergrund wieder zum Vorschein, sie wirft auch einen neuen, verstörenden Blick auf die Personen. Kann es sein, dass Susanna garnicht so glücklich ist mit der Entwicklung ihres Figaro? Gibt es da andere Gefühle, die sie sich kaum eingesteht? Zwischen Susanna und dem Grafen entsteht etwas und das ist nicht vereinbar mit ihrem bisherigen Leben. Zur Revolution der Gesellschaft kommt eine Revolution der Gefühle. Hinter der Komödie brennt die innere und äußere Welt. Dies hat zur Folge, dass wir die altbekannten Figuren des Stückes in einem ganz neuen und ungewohnten Licht sehen.
Alle Personen auf der Bühne sind in Rage über ihre Situation, sind unzufrieden. Aber niemand hat eine Idee für eine Lösung. Figaro ist der Überzeugung, dass es anders werden muss. Einen Plan oder eine Vision aber hat er nicht. Man ahnt das schon beim Anblick seines Zimmers – alles ist nicht ausgepackt, unentschieden, im Umbau. In seinen Handlungen aber deutet sich von Beginn an die Revolution an. Zu seiner Arie „Se vuol ballare, signor Contino“ im ersten Aufzug reisst er einer Kleiderpuppe (die den Grafen symbolisiert) den Kopf ab. Die Guillotinen der Revolution, sie sind zu ahnen.
Figaro entwickelt sich im Lauf des Stückes zum Opportunisten, zu einem Aufrührer ohne Ideale. Er ist unglücklich, will eine neue Ordnung, aber es fehlt ihm ein moralischer Kompass. So wird er zu einem Vandalen, zu einem zynischen Zerstörer um des Zerstörens willen. Mich hat er an eine Rokoko-Version des Eddy aus „Greek“ erinnert: ein aggressiver Hooligan mit Sex Appeal.
Der Graf ist der Chef im Haus, aber seine Position ist unsicher geworden. Sein Palast zerbröselt, alles ist etwas schäbig, auch sein Leben ist im Zerfall. Wer noch oder schon das Sagen hat, das ist schwer zu entscheiden. Sicher ist nur, dass die gesellschaftliche Ordnung im Umbruch ist. Im Gegensatz zu Figaro ist der Graf fast verletzlich, fast sympathisch. Er sieht seine Welt bedroht, aber tapfer spielt er weiter seine Rolle des Verführers, bis zum bitteren Ende.
Die Gräfin dagegen hat sich vor der zunehmend dunkler werdenden Welt in ihr Bett geflüchtet. Sie kann ihr Leben nur noch mit Alkohol ertragen. Sie erscheint so von Grund auf bemitleidenswert, man ist auf ihrer Seite. Aber auch das ist ein Eindruck mit doppeltem Boden. Es gibt zwei Nonnen, die immer bei ihr im Zimmer sind. Eine stirbt, als die Gräfin zum ersten Mal das Bett verlässt. Diese legt ihr nur ein Tuch über das Gesicht und geht weiter ihren Plänen nach. Andere Menschen interessieren die Gräfin nicht.
Susanna ist das eindeutige Zentrum der Oper. Sie fühlt sich zunehmend unwohl bei ihrem Figaro. Aus ihrer Perspektive wird die Geschichte in der Inszenierung gezeigt. Fast die ganze Zeit ist sie auf der Bühne, mal als Teil des Geschehens, mal als Beobachterin von außen. Sie steht dann am Bühnenrand oder auf einem Steg vor dem Orchestergraben, betrachtet das Geschehen, das dann manchmal einfriert. Alles ist die Sicht Susannas. Es geht um die Revolution, es geht aber auch um die Selbstbestimmung der Frau.
Mozart hat für Susanna eine der umfangreichsten Partien für Sopran geschrieben, aber ihr nur eine große eigene Arie gegeben: „Deh vieni non tardar“ im vierten Aufzug, eines der Prachtstücke der Partitur. Lydia Steier wertet diese Arie noch auf und macht aus ihr das eigentliche Zentrum der Oper. Susanna singt dies im Arm des Grafen, sie singt es zum Grafen. Ist es das Eingeständnis echter Gefühle? Aber bis dahin ist es in der Oper ein weiter Weg.
Während der ersten zwei Aufzüge denkt man noch, dass man in einer Komödie mit prächtigen Kostümen in einem prachtvollen Ambiente ist. Aber das wird ganz allmählich brüchig. Der Aufruhr und die Traurigkeit werden immer sichtbarer. Man sieht, wie Figaro immer aufsässiger wird, wie der Graf immer verzweifelter wirkt. Jeder Auftritt des Chores steigert die Bedrohung. Sie singen Huldigungen an den Grafen, sie zeigen dabei zunehmend aggressiveres und verächtliches Verhalten. Auch in anderen Szenen zeigt sich die Veränderung der Verhältnisse subtil und wie nebenbei. Wenn Figaro Cherubino ironisch zum Militär verabschiedet („Non piu andrai, farfallone amoroso“), dann plündern seine Kumpane in einer Ecke Basilio aus. Parallel wird allmählich deutlicher, dass sich Susanna innerlich immer weiter von ihrem Figaro entfernt. Das funktioniert alles wunderbar, ohne den Text oder die Musik zu verbiegen. Zunehmend schaut man tiefer in den Abgrund.
Diese Doppelbödigkeit der Geschichte wird durch die Kostüme von Alfred Mayerhofer, das Bühnenbild von Momme Hinrichs und die dezente Lichtgestaltung von Elana Siberski perfekt unterstützt.
Die Kostüme der höhergestellten Menschen sind auf den ersten Blick prächtig und verschwenderisch. Bei genauerem Hinsehen sieht man aber die Gebrauchsspuren und die Schäbigkeit. Auch das Schloss ist ungepflegt und heruntergekommen. Die Tapeten an den Wänden sind verschlissen, genau wie die Möbel. Alles zeigt alte Pracht, die vergangen ist.
Das Bühnenbild selbst ist ein faszinierendes Wunderwerk. Die Räume scheinen zu atmen wie ein lebendiges Wesen, sie dehnen sich aus und ziehen sich zusammen. Fensterfronten und Wände verschieben sich je nach Situation. Das wirkt nie hektisch, es wirkt fast gelassen. Auf wunderbare Weise öffnen sich hier immer neue Räume mit neuen Möglichkeiten. Nichts davon lenkt beim Zuschauen ab, es wirkt behutsam, sensibel, das Geschehen unterstützend. Erst im vierten Aufzug ändert sich das Bild. Wir sind dann auf der anderen Seite der Fensterfront, im Garten, der nur durch ein paar Bäume angedeutet wird. Jetzt ist alles starr (vor Angst?).
Die Inszenierung gibt vor der Ouvertüre einen kurzen Einblick in den Schluss der Oper. Das hat seinen Grund. Die Oper beruht auf einem Bühnenstück von Beaumarchais mit dem Titel „Der tolle Tag oder Die Hochzeit des Figaro“. Die Oper endet in einem Happy End, aber davor liegt dieser tolle Tag – der Beginn zeigt, was sich Susanna von ihm erträumt. Es wird dann so kommen, aber doch ganz anders. Die Paare stehen am Anfang vor dem schwarzen Bühnenvorhang in den richtigen Konstellationen, der Graf singt sein „Contessa, perdono“, das Schlussensemble ertönt, die Musik ist langsam und traumverloren, alles scheint wunderbar. Dann beginnt bruchlos die Ouvertüre, mit revolutionärer Kraft. Susanna löst sich aus dem Bühnenbild, wir erahnen, dass das eben ein Traum war.
Wenn das „Contessa, perdono“ am Schluss der Oper erneut ertönt, dann ist alles anders als im Wunschbild von Susanna ganz zu Beginn. Die Komödie der ersten drei Aufzüge ist nicht mehr da. Die Ordnung hat sich aufgelöst. Die Adligen sind auf der Flucht, haben im Garten Koffer dabei. Das Versteck- und Täuschungsspiel dieses Aufzugs hat einen realen Hintergrund, man muss sich verbergen, will fliehen. Das ist jetzt komplexer zu verstehen als das eher lineare Geschehen der ersten drei Aufzüge, aber durchaus folgerichtig. Wir sind nun in einer Tragödie, zu der der Text einer Komödie abläuft.
Susanna und der Graf entdecken dabei, dass sie Gefühle füreinander haben. Figaro lässt daraufhin den Grafen zusammenschlagen, politischer und persönlicher Vandalismus überlagern sich. Der Graf bricht vor allen zusammen, fühlt sich von Susanna verraten und singt sein „Contessa, perdono“ jetzt bewusst zur Gräfin. Er wendet sich von Susanna ab. Was sein könnte, das ist zerstört.
Wie es mit den Personen weitergehen kann, bleibt unklar. Können die Paare noch zusammenbleiben? Ist da noch Sinn? Gibt es überhaupt eine Perspektive? Und während der „Jubel“ des Schlussensembles erklingt, geht im Hintergrund das Schloss in Flammen auf, davor der randalierende Mob. Unter den Menschen sehen wir auch einen Mann, der eine Fellmütze trägt wie einer derjenigen, die das Capitol gestürmt haben. Vandalismus ist zeitlos.
Die Umsetzung all dessen gelang perfekt. Wegen Corona fanden die Proben unter schweren Bedingungen statt, die Premiere musste verschoben werden. Bis kurz vor der ersten Vorstellung stand noch nicht fest, wer auf der Bühne stehen konnte. Von diesen Schwierigkeiten war an diesem Abend nichts zu bemerken. Alles funktionierte wunderbar. Die Freude aller auf der Bühne am Geschehen sprang über. Es sprühte vor Witz, so viel Spielfreude und komödiantisches Talent ist selten zu sehen.
Das Niedersächsische Staatsorchester unter der Leitung von Giulio Cilona spielte hervorragend. Alle Details der Musik waren hörbar, alles war voller Eleganz und Leichtigkeit. Nie überdeckte die Musik den Gesang, es gelang jederzeit ganz durchsichtig. Es war eine Freude, zuzuhören. Die Rezitative wurden am Klavier von Ricardo Magnus improvisatorisch-frei begleitet. Hier mischten sich Mozart-Klänge mit dezent moderneren Tönen und verzahnten so die Zeit Mozarts mit der heutigen Zeit.
Sängerinnen und Sänger boten eine Sternstunde des Mozartgesangs, jede und jeder großartig. Die Oper Hannover besitzt ein Sängerensemble, um das sie wirklich zu beneiden ist. Beeindruckend auch, wie es als Einheit spielt, wie sich alle die Bälle zuwerfen, wie man einen gemeinsamen „Spirit“ spürt!
Hubert Zapiór ist ein Graf weit weg von einer Karikatur. Verletzlich und im Laufe der Oper immer unsicherer erscheint er. Hubert Zapiór singt das jederzeit der Situation angemessen. Seine Stimme hat die Variabilität, die dafür nötig ist. Der kernige Bariton-Macho ist da, aber auch die sensible Seele. Man hat Mitgefühl mit der Rolle bei jedem Ton, großartig.
Kiandra Howarth gibt eine wunderbare, warmtönende Gräfin ab. Mal lyrisch, mal dramatisch – rein, makellos und doch emotional singt sie, es geht ans Herz. Dazu zeigt sie eine umwerfend komische und gleichzeitig anrührende schauspielerische Leistung. Herrlich, wie sie ihre Sektflasche umklammert, sich gegen das Verschieben ihres Bettes stemmt, ihre Arie singt und sich beim Spitzenton ins Bett fallen lässt!
Richard Walshe ist ein Figaro der Spitzenklasse, mit fast schon dämonischen Qualitäten. Ein Jago schimmert hinter diesem aufsässigen Rüpel hervor. Hinreißend, wie er jede Szene auch stimmlich gestaltet und ausformt! Er ist der wahre Macho in diesem Stück, aggressiv wie der junge Marlon Brando, mit Sexappeal in Stimme und Darstellung.
Nikki Treurniets Susanna hat über dreieinhalb Aufzüge alle Fäden in der Hand. Mit wandlungsfähiger, traumhaft sicherer Stimme und leuchtenden Tönen gestaltete sie ihre Rolle aus und zeigte alle Facetten von mädchenhaft bis durchtrieben. Im vierten Aufzug beweist sie dazu noch bewegende Emotionalität. Ich litt mit ihr mit in jeder Szene. Besser geht es kaum.
Nina van Essen als Cherubino hat es geschafft, dass ich mit offenem Mund zugehört habe. Das war überirdisch schöner und bezaubernder Mezzo-Gesang. So glaubhaft habe ich diesen schwärmerischen, liebeskranken Jüngling noch nie gehört und gesehen. Herrlich auch die Spielfreude (die goldene Rüstung!).
Die kleineren Rollen standen dem in nichts nach. Jede und Jeder könnte jederzeit auch in großen Rollen glänzen. Monika Walerowicz als Marcellina und Daniel Eggert als Bartolo begeisterten mit viel Spielwitz und tollen Stimmen. Phillip Kapeller (Basilio), Peter O‘Reilly (Don Curzio), Petra Radulovic (Barbarina) und Frank Schneiders (Antonio) trugen hervorragend zum betörenden Gesamtbild bei. Es sollte Hauptrollen für alle geben!
Der Chor (Leitung Lorenzo Da Rio) unterstützte das Geschehen auf der Bühne bravourös. Es war beeindruckend, wie alle schönsten Gesang mit Komik, Aufsässigkeit, Häme und Aufruhr in der Darstellung verbanden.
Sehr gut bestärkt wurden sie dabei durch die Statisterie. Urkomisch (und doch traurig) die beiden Nonnen (Henning Orth und Hartmut Vortmüller), die immer wieder als Running Gag im Schlafgemach der Gräfin Wacht hielten. Das war Comedy vom Feinsten!
Ich kann diese „Hochzeit des Figaro“ uneingeschränkt empfehlen. Man bekommt eine interessante und kluge Inszenierung zu sehen, die zum Nachdenken anregt. Wie immer kann man natürlich über das Konzept diskutieren und vielleicht mit der Düsternis nicht so viel anfangen wie ich. Ohne jeden Zweifel bekommt man aber Mozartgesang von einer Klasse zu hören, die wirklich außerordentlich ist. Der Beifall nach der Vorstellung war verdientermaßen groß und enthusiastisch. Hingehen!
Die Premiere kann man sich für einige Monate übrigens auf OperaVision anschauen. Ich habe es live geschaut und mitgefiebert, toll gefilmt. Die Besetzung ist dort etwas anders (Sarah Brady als Susanna, German Olvera als Graf, Iris van Wijnen als Marcellina), aber genauso großartig.
Achim Riehn