Konzertprobe exklusiv für GFO-Mitglieder: Einstudieren einer Uraufführung

Dieser Besuch einer Konzertprobe exklusiv für GFO-Mitglieder, kostenfrei und ohne Eintrittskarte, war etwas ganz Besonderes. Wir konnten an der Probe einer Uraufführung teilnehmen. Niemand vor uns hatte diese Musik jemals als Publikum gehört. So etwas kann nur die Mitgliedschaft in der GFO bieten.

Foto (c) Achim Riehn

Am 23. Oktober 2025 hatten wir Gelegenheit, bei dieser Probe für das nächste Sinfoniekonzert des Niedersächsischen Staatsorchesters dabei zu sein. Geprobt wurden an diesem Nachmittag die „Variationen über ein holländisches Lied“ von Rosy Wertheim, komponiert im Jahr 1916, nie gedruckt, nie aufgeführt, von unserem Konzertdramaturgen Arno Lücker entdeckt.

Ich hatte mit einer Gruppe von GFO-Mitgliedern einen Platz an der Wand gleich neben dem Eingang. Direkt vor uns standen zwei riesige Harfen, die wurden dann aber bei der Probe für dieses eher kleinbesetzte Stück nicht gebraucht. Pünktlich auf die Sekunde um 17.30 Uhr begann die Probe. Ich finde es immer faszinierend, wie gleichzeitig konzentriert und entspannt dabei die Stimmung im Raum ist – eine geschäftige Arbeitsatmosphäre mit viel Spaß.

Dirigent Patrick Lange, leger im Pullover, probte das Stück von Beginn an. Es ging ihm hauptsächlich um die ganz genaue Abstimmung über Lautstärken, Vortragsweisen und den musikalischen Ausdruck. In sehr bildlicher Sprache erläuterte er alles, das war für mich als Zuhörer faszinierend und nachvollziehbar. Das Thema ist „reine Idylle“, aber später „kommen dann die ganzen Gewürze rein“, die Dissonanzen. „Das Thema muss so naiv wie möglich gespielt werden, um diesen Witz zu betonen. Jetzt kommt auf einmal A-Dur, der erste Schock in diesem Stück“.

Zur Walzervariation sagte er: „Ich bin jetzt kein Spezialist für den niederländischen Walzer. Das hier ist eher ein Holzschuhwalzer.“ Die siebte Variation bezeichnete er als „Großvatervariation“, das passte genau. Herrlich! Unglaublich spannend und faszinierend war das für mich als musikinteressierter Gast.

Maximal 25 bis 30 Personen können an so einer Probe als Gast teilnehmen. Man muss also schnell sein bei der Anmeldung. Es lohnt sich, bitte mehr davon! Ein großes Danke an Orchester und Dirigent, dass wir teilnehmen durften.

Text: Achim Riehn

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