Kritik zu SALOME vom 22.11.
von Marie, Rebecca, Carla, Nina und Antonia (Jg. 12) Tellkampfschule
Salome ist die tragische Geschichte einer jungen Frau, die Opfer ihrer Umstände wird. Stimmlich und instrumental eine außergewöhnliche Oper, die besonders durch die Schlichtheit ihrer Inszenierung besticht: nichts lenkt vom Wesentlichen ab. Dennoch werden die Eigenheiten der Charaktere von treffenden Kostümen und dem Spiel mit Licht und Schatten betont.
Durch eine beeindruckende Leistung des gesamten Ensembles, insbesondere der Hauptdarstellerin Annemarie Kremer, entfaltet sich dem Publikum die vielschichtige Handlung.
All dies verstärkt die emotionale Wirkung vom Wahnsinn Salomes, welcher ihr Schicksal bestimmt. Uns stellt sich die Frage: Welche Missbrauchsgeschehnisse verbergen sich in ihrer Kindheit? Schließlich wirkt sie verloren und ohne moralische Anhaltspunkte.
Ihre Schönheit bringt ihr Ansehen aber auch Leid; in einer Gesellschaft und einer Familie, in der die (sexuelle) Rolle der Frau eine untergeordnete ist, findet Salome ihren Platz nicht. Der Konflikt von Individuum und Gesellschaft, von Täter und Opfer führt zu ihrem geistigen Verfall.
Die Oper ist verstörend – und das ist gut so.