Für Kurzentschlossene gibt es noch einmal die Erinnerung an den musikwissenschaftlichen Multimediavortrag von Dr. phil. Sabine Sonntag im Theatermuseum Hannover am heutigen Abend von 19:00-20:30 Uhr. Donnerstag. Die Veranstaltung beschäftigt sich mit dem sogenannten „Orpheus-Stoff“ und bietet sicherlich viele spannende Anreize. Für weitere Informationen zu der Veranstaltung lesen Sie gerne die untenstehenden Worte von Sabine Sonntag selbst:
Am Anfang war der Orpheus…
Es konnte gar nicht anders sein: Eine Person, die für die Ausübung von Kunst etwas bekommt – in sagenhafter Zeit die geliebte Frau, in unserer profitdominierten Welt eine schöne Gage. Orpheus – der große Liebende und der berühmte Sänger. Millionen Follower hatte er schon immer, einer hieß Ovid. Und diesem wiederum folgten Monteverdi und Gluck bei ihren Orpheus-Opern.
Die Staatsoper Hannover bringt Ende April Claudio Monteverdis L’Orfeo heraus, jene erste vollgültige Oper am Beginn einer nun gut 420 Jahre alten Gattung. Nächste Spielzeit folgt Glucks Orpheus-Oper, das gleiche Thema, aber musikalisch und dramaturgisch ganz anders gestaltet. Schon in dieser Spielzeit kommt eine Gluck-Inszenierung am Theater Bremen heraus. Die GFO bietet ihren Mitgliedern die besondere Gelegenheit, beide Werke anzusehen und zu vergleichen. Um zu verstehen, was die Erfinder der Oper um 1600 wollten und warum gerade Orpheus am Beginn stand, wird Dr. Sabine Sonntag eine Einführung in die Operngeschichte geben. Sabine Sonntag, viele Jahre Regisseurin, Dramaturgin und Stellvertreterin des Opernintendanten in Hannover und seit 2001 als Musikwissenschaftlerin zum Lehrkörper der hannoverschen Musikhochschule gehörig, wird mit vielen Video- und Musikbeispielen deutlich machen, wie die Oper ganz an ihren Anfängen geklungen hat als Orpheus und Euridice beides noch Kastraten waren und welche rasante Entwicklung die Oper in den 150 Jahren allein zwischen Monteverdi und Gluck durchlaufen hat.