Schülerkritiken Spielzeit 2021/22: Kritik zu SWEENEY TODD am 22. Juni

Liebe, Gewalt, Unrecht und Verdammnis. Sweeney Todd, alias der „dämonische Barbier der Fleet Street“, hat in seinem Leben all das schon gesehen – und er sinnt auf Rache. Besonders die Ungerechtigkeit ist ihm dabei ein Dorn im Auge, weshalb sein Messer zielsicher den Weg von der Wange zur Brust seiner Kunden findet, egal ob alt, jung, arm oder reich.

Szenenfoto aus Sweeney Todd (Foto und Copyright: Sandra Then)

Stets zur Seite steht ihm dabei die pragmatische Mrs Lovett, die sogleich vorschlägt, seine Opfer in Pasteten zu verbacken, um das Geschäft in ihrem Laden anzukurbeln – ein Plan, der aufgeht. Schwieriger ist, was auf emotionaler Ebene zwischen den beiden passiert. Das Duo schlägt das Publikum nicht nur durch ihre ungewöhnliche Art der Zusammenarbeit, sondern auch durch ihren fast schon verstörenden Humor, der mit einer Prise Verrücktheit vervollständigt wurde, in ihren Bann, wobei ihre inneren Konflikte dennoch nicht zu kurz kommen. Auch an anderen Figuren wie Sweeneys Tochter und ihrem Geliebten findet man schnell Gefallen.

Das Bühnenbild ist mit einer Leinwand und wenigen beweglichen Modulen als Kulisse sehr modern gehalten. Wer den VAMPYR gesehen hat, wird vielleicht zunächst von seiner Schlichtheit überrascht sein, doch im Laufe des Stückes erfüllt es raffiniert verschiedenste Funktionen. Nicht zuletzt ist auch die Musik bemerkenswert, da sie die Gefühle der Charaktere untermauert, allen voran natürlich den Sturm, der in Sweeney Todds Innerem tobt – die ein oder andere Stelle wird noch nach Ende der Aufführung in den Köpfen der Zuschauer hängen bleiben.
Eine sehr gelungene Inszenierung!

Natalie, Gymnasium Großburgwedel, 12. Klasse

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