4. Sinfoniekonzert „Nähe“ am 30.01.2022 – Innenräume und Nachtwanderungen

Dieses spannende Konzert trug die Überschrift „Nähe“, ich hätte es spontan mit „Nachtmusiken“ überschrieben. Aber Nähe, es passt. Aus der Einsamkeit, dem Grauen und der Isolation der ersten Programmhälfte geht es einen nächtlichen Weg hinaus in die jubelnde Freiheit. Ist es nicht das, was wir uns gerade alle ersehnen? Suchen wir nicht alle gerade die lange vermisste Nähe?

4. Sinfoniekonzert „Nähe“(Foto und Copyright: Achim Riehn)

Das Konzert kombinierte „En face“ (für großes Orchester mit Schlagzeug solo und Schauspieler) von Sarah Nemtsov aus dem Jahr 2018 mit der 7. Sinfonie von Gustav Mahler aus dem Jahr 1905. Das glänzend aufgelegte Niedersächsische Staatsorchester unter Leitung von Titus Engel, Dirigent des Jahres 2020 in der Kritikerumfrage der Opernwelt, spielte zwei Werke, wie sie unterschiedlicher kaum sein konnten. Aber im Nachhinein zeigte es sich als stimmige Kombination. Weiterlesen

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Vorstellung „Die Hochzeit des Figaro“ am 26.01.2022 – Komödie, Aufruhr und dunkle Abgründe

Was für ein Abend! Hingehen! Anhören! Regisseurin Lydia Steier zeigt „Die Hochzeit des Figaro“ nicht nur als Komödie voller Pracht und Opulenz – sie deckt die dunklen, wilden Abgründe auf, die sich dahinter verbergen. Der Spaß verdunkelt sich, die Geschichte gleitet ins Düstere ab, es geht zu Herzen.

Die Hochzeit des Figaro (Foto und Copyright: Sandra Then)

Und dann der Gesang! Ich wurde verzaubert von Mozart auf allerhöchstem Niveau. Ich kann bei diesem spielfreudigen Ensemble und diesem Orchester nur staunen, ich kann die Leistung nur bewundern. Alles fügte sich an diesem Abend zusammen.

Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ ist eine der schönsten Opern des Repertoires. Ein spritziges Libretto und einfühlsame, genialische Musik vereinen sich zu einem Meisterwerk. Hinter der Komödie verbergen sich aber tiefsinnige Kommentare zur Zeit. Weiterlesen

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Kostprobe „Die Hochzeit des Figaro“ am 14.01.2022 – Spielfreude und Trubel, Pracht und Opulenz

Probenbesuche sind etwas Besonderes und immer spannend, ich liebe sie. Ich schaue hinein in das „Labor“, schaue zu, wie eine Inszenierung aus vielen Bausteinen entsteht. Vor- und Nachgespräche gehören dazu, sie geben tiefe Einblicke in das Geschehen. Man kommt mit anderen Probenbesucherinnen und -besuchern über das Gesehene ins Gespräch. Einen aufregenderen „Kultur-Booster“ gibt es kaum!

Die Hochzeit des Figaro (Foto & Copyright: Sandra Then)

Selbst in diesen schwierigen Zeiten war diese Probe gut besucht. Zu Beginn erläuterten Dramaturg Martin Mutschler und Regisseurin Lydia Steier die Kernpunkte des Inszenierungsansatzes. Die Oper ist 1786 uraufgeführt worden. Für Lydia Steier ist es immer wichtig, einen Zugang zur heutigen Zeit zu finden. Welche Facetten des Stücks reflektieren das Heute? Das ist für sie die zu beantwortende Kernfrage, damit die Inszenierung interessant wird. Sehr wichtig ist der respektvolle Umgang mit dem Stück, aber die Gegenwart muss sich darin spiegeln. Weiterlesen

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Aus dem Ensemble: Stephan Zilias dirigiert an der Deutschen Oper Berlin „Antikrist“ von Rued Langgaard

An der Deutschen Oper Berlin hat am 30. Januar 2022 die sehr interessante spätromantische Oper „Antikrist“ des Dänen Rued Langgaard Premiere. GMD Stephan Zilias kehrt dafür an seinen früheren Wirkungsort zurück und wird dirigieren.

Stephan Zilias (Foto und Copyright: Clemens Heidrich)

Regie führt Ersan Mondtag, der an der Staatsoper Hannover Marschners „Vampyr“ inszenieren wird.

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„Die Stimmung im Publikum ist im Moment sehr besonders“ – Interview mit Christiane Hein, Leiterin Kommunikation und Marketing der Staatsoper Hannover

Der zweite Corona-Winter steht uns bevor. Für uns alle ist das eine belastende Situation. Wie geht die Staatsoper Hannover mit der Situation um? Wie sorgt sie für Sicherheit für Zuschauerinnen und Zuschauer, Ensemble und Beschäftigte? Christiane Hein, Leiterin Kommunikation und Marketing der Staatsoper Hannover, war so freundlich, mir für die GFO einige Fragen dazu zu beantworten. Vielleicht nehmen die Antworten ein bisschen die Scheu, in der augenblicklichen Situation eine Vorstellung zu besuchen.

Voice stories (Foto und Copyright: Staatsoper Hannover)

Achim Riehn:
Wie man in der Presse lesen konnte, hat das Jahr nicht so gut angefangen für das Schauspiel und die Oper. Die Zuschauerzahlen sind niedrig. Vorstellungen fallen aus. Was sind die Hauptursachen? Ist die Zeit nach Silvester nicht grundsätzlich eine eher schlechte Zeit für die Theater?

Christiane Hein:
Die erste Januarwoche ist im Allgemeinen immer nicht so gut besucht – nach den Feiertagen, während denen der Besuch immer sehr gut ist, fällt die letzte Ferienwoche immer ab. In diesem Jahr wird dieser Trend allerdings durch die ganzen Corona-Maßnahmen verstärkt. Quer durch die Republik verzeichnen Theater, Opern- und Konzerthäuser gerade – übrigens genau wie Kinos – eine Zurückhaltung beim Kartenkauf. Weiterlesen

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Aus dem Ensemble: Bariton James Newby stellt in einem Konzert in Lewes sein neues Album vor.

Am 16. Januar gastiert James Newby in der St Anne Church in Lewes, um in einem Preview sein neues Album „Fallen Friends“ vorzustellen.

James Newby (Foto und Copyright: Ralf Mohr)

Begleitet wird er am Klavier von Joseph Middleton. „Fallen Friends“ besteht aus Songs englischer Komponisten, die sich mit Krieg und Verlust beschäftigen. Unter den Komponisten sind Gurney, Finzi, Somervell, Vaughan Williams and Ireland.

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Das Neujahrskonzert 2022: Mit Optimismus und Freude „Over the Rainbow“

Neujahrskonzerte versprühen Freude, sie feiern ein neues Jahr, sie sind eine Begrüßung der Zukunft. Wie aber macht man das, wenn die Zukunft unsicher ist? Matthias Brodowy brachte es in einer seiner launigen Moderationen auf den Punkt. Wir wissen nicht, wie dieses Jahr wird. Wir wissen nicht, was kommt. Es ist natürlich möglich, mit Pessimismus in die Zukunft zu blicken. Aber es ändert die Zukunft nicht. Also hat man mit Optimismus deutlich mehr vom Leben!

Schlussapplaus beim Neujahrskonzert 2022 (Foto und Copyright: Achim Riehn)

„Over the Rainbow“, so das Motto des Konzerts, löste diese Absicht voll ein – es versprühte Freude und Optimismus. Weiterlesen

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Grüße zum Jahreswechsel

Willkommen auf der Website der GFO!

Als Vorstandsvorsitzende der GFO möchte ich Ihnen allen ein gutes neues Jahr 2022 wünschen. Möge es bald wieder möglich sein, unbeschwert und ohne Einschränkungen die wunderbaren Kulturangebote unseres Opernhauses wahrzunehmen.

Feuerwerk für Celle von Otto Piene (Foto und Copyright: Friederike Schlömer)

Trotz all der Erschwernisse in den letzten Monaten haben uns die Künstlerinnen und Künstler gemeinsam mit all den Mitarbeitenden des Hauses mit so vielen Aufführungen und Konzerten, Balletten und besonderen Aktivitäten beschenkt! Dafür möchte ich mich bei allen ausdrücklich bedanken.

Ich danke aber auch allen Mitgliedern der Gesellschaft der Freunde des Opernhauses. Sie haben es durch Ihr kontinuierliches Engagement möglich gemacht, dass die GFO im vergangenen Jahr weiterhin die Arbeit des Opernhauses Hannover auch finanziell unterstützen konnte. So freuen wir uns trotz der Widrigkeiten auf ein neues gemeinsames Jahr, in dem wir den Mitgliedern der GFO hoffentlich weitere gemeinsame Aktivitäten und interessante Blicke hinter die Kulissen anbieten können.

Schließlich möchte ich an dieser Stelle des früheren langjährigen Generalmusikdirektor George Alexander Albrecht gedenken, der am 21. Dezember im Alter von 86 Jahren verstarb. Er hat bis 1992 in den 26 Jahren seiner Tätigkeit das musikalische Leben unseres Opernhauses in außergewöhnlicher Weise geprägt. Vielen von uns werden noch die Aufführungen sämtlicher Symphonien von Gustav Mahler und Anton Bruckners in Erinnerung sein. Aber auch sein Engagement für Werke moderner Komponisten wie Arnold Schönberg, Bernd Alois Zimmermann und Aribert Reimanns zeichnete ihn aus. Wir können uns glücklich schätzen, dass dieser großartige Künstler so lange und prägend an unserem Opernhaus in Hannover gewirkt hat. Wir werden uns weiterhin in Dankbarkeit an ihn erinnern.

Nun darf ich Ihnen allen auch im Namen des gesamten Vorstandes der GFO ein glückliches und frohes neues Jahr 2022 wünschen und freue mich, möglichst viele von Ihnen recht bald im Opernhaus wiederzusehen.

Ihre Johanna Paulmann-Heinke

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Aus dem Ensemble: Tenor Paweł Brożek singt in der Weltersteinspielung des „Weihnachtsmysteriums“ von Philipp Wolfrum

Auf dem Label Christophorus ist als Live-Mitschnitt von NDR Kultur die Weltersteinspielung des 1898 komponierten „Weihnachtsmysteriums“ von Philipp Wolfrum erschienen. Die Aufnahme entstand im Advent 2019 in der Hamelner Marktkirche unter der Leitung von Kirchenkreiskantor Stefan Vanselow.

Paweł Brożek (Foto und Copyright: Ralf Mohr)

Das „Weihnachtsmysterium“ ist ein groß besetztes, klangprächtiges Werk der Spätromantik. Es spielen die Nordwestdeutsche Philharmonie, dazu kommen das Philipp-Wolfrum-Ensemble, die Jugendkantorei Hameln und die Hamelner Kantorei an der Marktkirche. Neben Paweł Brożek sind Joo-Anne Bitter (Sopran), Anne Schuldt (Alt), Martin Berner (Bariton) und Hans Christian Hinz (Bariton) als Solisten zu hören.

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Schülerkritiken Spielzeit 2021/22: Rezension zu TODA (5)

Toda

Am 13. Oktober 2021 habe im Rahmen des Musik-Leistungskurses eine Vorstellung des von Nadav Zelner choreographierten Balletts „Toda“ gesehen. In dem Ballett geht es um Gottheiten. Eine von ihnen macht sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens und findet weitere Gottheiten. Gemeinsam lernen sie Rituale kennen und können einander mehr und mehr vertrauen, was dazu führt, dass sie ihr Potenzial erkennen. Dadurch verspüren sie Dankbarkeit.

Toda (Foto und Copyright: Ralf Mohr)

Zu Beginn wurden die Zuschauer aufgefordert, ihre eigene Kraft zu finden. Dies wurde von ruhiger und entspannter Musik begleitet. Meiner Meinung nach war dieses eine interessante Möglichkeit, das Publikum in das Thema des Balletts einzuführen. Auch das Bühnenbild ist mir positiv aufgefallen. Trotz seiner schlichten Gestaltung hat es viel zum Ausdruck des Balletts beigetragen.

Die Kostüme waren einheitlich gestaltet und hatten eine mystische Wirkung. Die Tänzerinnen und Tänzer haben sehr gut getanzt. Dennoch war ich persönlich etwas enttäuscht, weil ich keinen modernen Tanz, sondern vielmehr klassisches Ballett erwartet hatte. Aber der primitiv wirkende Tanz hat gut zum Thema gepasst. Allerdings war ich irritiert, weil Musik und Tanz nicht immer synchron waren.

Besonders positiv anzumerken war die Aktion #rettedeintheater am Ende der Vorstellung. Es ging um den Erhalt der Theater. Das Publikum wurde nicht nur in eine Foto- und Videoaktion eingebunden, sondern konnte zusätzlich auf Postkarten eigene Nachrichten zum Erhalt der Theater verfassen. Diese Aktion habe ich mit ganzem Herzen unterstützt.

Hanna, Jg. 13, Gymnasium Langenhagen

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